Serengeti-National Park

Eine Million Gnus – alle sind sie vom selben uralten Rhythmus des unerbittlichen Lebenskreislaufes getrieben: drei Wochen wilde Gebietskämpfe und stürmische Paarung; das Überleben der Stärkeren, wenn sich 40 km lange Züge auf dem alljährlichen Exodus nach Norden durch Gewässer drängen, wo die Krokodile lauern; schließlich der nur kurze Zeit dauernde Wiederaufbau der Spezies durch die mehr als 8’000 täglich geborenen Kälber, bevor die 1’000 km lange Pilgerschaft erneut beginnt.

Tansanias ältester und beliebtester Nationalpark, die Serengeti, ist berühmt für die sich jährlich wiederholende Wanderungszeit, wenn sechs Millionen Hufe über die offenen Ebenen stampfen, wenn mehr als 200’000 Zebras und 300’000 Thomsongazellen sich dem Zug der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Doch sogar wenn keine Wanderung stattfindet, bietet die Serengeti zweifellos das eindrücklichsten Tierschauspiel Afrikas: große Büffelherden, kleinere Gruppen von Elefanten und Giraffen sowie Tausende und Abertausende von Elenantilopen, Topis, Kuhantilopen, Impalas und Grantgazellen.

Ein allgegenwärtiges Erlebnis in Tansanias größtem Nationalpark ist der Kampf auf Leben und Tod zwischen Raubtier und Beutetier. Goldmähnige Löwenrudel machen dank der Fülle von Grasfressern reiche Beute. Einsame Leoparden suchen den Akazienbaum-gesäumten Seronera-Fluss heim, während viele Geparden die südöstlichen Ebenen durchstreifen. An kaum einem anderen Ort Afrikas kommen alle drei afrikanischen Schakalarten wie hier zusammen vor. Und dann gibt es auch noch die Tüpfelhyäne und eine Vielzahl scheuer kleinerer Raubtiere, vom insektenfressenden Erdwolf bis zum wunderschönen Serval.

Die Serengeti wird aber nicht nur von großen und größeren Säugetieren bewohnt. Grellfarbige Siedleragamen und Klippschliefer huschen über die vereinzelten Granit-Kopjes. Gut 100 Arten von Pillendreher-Käfern sind bisher verzeichnet worden, dazu mehr als 500 Vogelarten, die vom imposanten Strauß über den bizarren Sekretärsvogel des offenen Graslands bis hin zu den Kaffernadlern reichen, die scheinbar ohne Anstrengung über den Lobo-Hügeln kreisen.

So gewaltig wie das Tierschauspiel ist das befreiende Erlebnis von Raum, das für die Serengeti-Ebenen kennzeichnend ist, die sich über sonnenverbrannte Savannen zum schimmernden goldenen Horizont am Ende der Erde erstrecken. Die Regenzeit verwandelt diese goldene Fläche in einen endlos grünen, von Wildblumen übersäten Teppich. Neben den Ebenen gibt es auch bewaldete Hügel, turmhohe Termitenhügel sowie mit Feigenbäumen und orange-verstaubten Akazienwäldern gesäumte Flüsse. Mag die Serengeti auch noch so beliebt sein, sie ist so riesig, dass Sie womöglich der einzige menschliche Zuschauer sind, der miterlebt, wie ein Löwenrudel seine nächste Mahlzeit einzukreisen beginnt.

Größe
14’763 qkm

Lage
335 km von Arusha entfernt; im Norden grenzt der Park an Kenia und im Westen an den Victoriasee.

Anreise
Linien- und Charterflüge ab Arusha, Lake Manyara und Mwanza. Mit dem Auto von Arusha, Lake Manyara, Tarangire oder vom Ngorongoro-Krater aus.

Unternehmungen
Heißluftballon-Safaris, Ausflüge zu den Felsmalereien der Massai und den Musical Rocks. Besuch des benachbarten Ngorongoro-Kraters, der Olduvai-Schlucht, des Ol-Doinyo-Lengai-Vulkans und der Flamingos am Natron-See.

Beste Reisezeit
Um der Wanderung der Gnus zu folgen: Dezember–Juli; um Raubtiere zu beobachten: Juni–Oktober.

Unterkunft
Im Park gibt es vier Lodges, vier Luxus-Zeltlager und über den Park verteilt verschiedene Campingplätze; knapp außerhalb des Parks findet man ein Luxus-Camp, eine Lodge und zwei Zeltlager.

HINWEIS
Route und Zeit der Gnuwanderung können nicht genau vorausgesagt werden. Planen Sie mindestens drei Tage ein, um sicherzugehen, dass sie den Gnus begegnen, und reservieren Sie sich noch mehr Zeit, wenn Sie auch die größeren Raubtiere sehen möchten.

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