Tag für Tag ein wolkenloser Himmel. Die brennende Sonne saugt auch die letzte Feuchtigkeit aus der Landschaft, backt die Erde zu einem staubigen Rot, das vertrocknete Gras ist brüchig wie Stroh. Der Tarangire ist nur noch ein Schatten seiner selbst, des mächtigen Flusses der Regenzeit. Und doch zieht er Massen von Tieren an. Durstige Nomaden haben Hunderte ausgedorrter Kilometer zurückgelegt im Wissen, dass es hier immer Wasser gibt.
Herden von bis zu 300 Elefanten scharren im trockenen Flussbett nach Wasseradern, während wandernde Gnus, Zebras, Büffel, Gazellen, Kuh- und Elenantilopen sich an den schwindenden Wasserlöchern drängen. Es ist die größte Konzentration wild lebender Tiere außerhalb des Serengeti-Ökosysstems – ein gedeckter Tisch für Raubtiere – und der Ort in Tansania, wo man Festland-Antilopen wie den stattlichen Büschelohr-Spießbock und die eigenartige Giraffengazelle regelmäßig beobachten kann.
Während der Regenzeit verteilen sich die Tiere des Tarangire über ein Gebiet von 20´000 Quadratkilometern, bis sie die grünen Ebenen kahl gefressen haben und der Fluss erneut ruft. Im Gegensatz zu den anderen Tieren des Parks sind die Elefantenherden auch während der Regenzeit leicht zu finden. Die stets grünen Sümpfe ziehen 550 Vogelarten an: nirgends sonst auf der Welt brüten in einem Gebiet mehr Arten.
Auf trockenerem Grund findet man die Riesentrappe, den Schwergewichtler unter den fliegenden Vögeln, ferner den Massai-Strauß, den größten Vogel der Welt, schließlich kleine Gruppen von wie Truthähne schreienden Nashornvögeln. Ganz besonders interessierte Vogelliebhaber halten vielleicht Ausschau nach kreischenden Schwärmen von farbenprächtigen Schwarzköpfchen und nach dem farblich etwas matteren Rotschwanzweber und dem Grauglanzstar – Vögeln, die nur in den trockenen Savannen Nordzentraltansanias vorkommen. Verlassene Termitenhügel werden häufig von Kolonien liebenswürdiger Zwergmangusten aufgesucht und von Flammenkopfbartvögel-Paaren, welche die Aufmerksamkeit wegen ihrer lauten uhrwerkartigen Duette auf sich ziehen Die Pythons des Tarangire erklettern Bäume, das tun auch die Löwen und Leoparden im Park. Die Katzen liegen faul im Geäst, wo die Früchte des Leberwurstbaumes das Zucken ihrer Schwanzspitzen tarnen.
Größe
2’600 qkm
Lage
118 km südwestlich von Arusha
Anreise
Problemlos mit dem Auto ab Arusha oder Lake Manyara auf einer asphaltierten Straße, von der es dann noch 7 km bis zum Park-Haupteingang sind. Man kann zum Ngorongoro-Krater und der Serengeti weiterfahren. Charterflüge von Arusha und der Serengeti aus.
Unternehmungen
Geführte Safariwanderungen, Tagesausflüge zu Massai- und Barabaig-Dörfern sowie zu den Hunderten uralter Felszeichnungen in der Nähe von Kolo an der Dodoma-Strasse.